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Liebesbuchautorin Sandra Haussmann / die Cherries "Emma"

Übergewichtige Hauptfigur in einem Roman?
Geht das? Muss eine Hauptfigur in einem Roman immer schön, schlank und sportlich sein?

Oder kann eine Romanfigur auch einmal so aussehen:

Zitat aus dem Roman „Emma“:

„Sie seufzte und rückte näher an den Spiegel heran, um ihre Augen genauer zu betrachten. Wie lieb, dass ihre Mutter ihre fade Augenfarbe immer als „himmelblau“ bezeichnete, – das hatte sie schon immer getan. Als Kind hatte Emma das noch geglaubt, aber mittlerweile wusste sie, dass ihre Augenfarbe von einem schönen Himmelblau so weit entfernt war, wie ihre Figur von der eines Hungerhaken-Models. Ihr Doppelkinn, oder sollte sie besser sagen Dreifachkinn, ging ohne Andeutung eines Halses in den Körper über und setzte sich in unzähligen „Rettungsringen“ fort, wie ihr Mann ihre Rundungen liebevoll bezeichnete. Kurze blonde Haare umrahmten ihr Gesicht. Sie zupfte an ihrem Pony herum. Irgendetwas musste sie mit ihren Haaren machen: So etwas konnte man doch kaum noch Frisur nennen. Pfannenkuchengesicht, dachte sie bitter, mit ein bisschen Stroh drum herum.“

Liebesbuchautorin Sandra Haussmann / die Cherries "Emma"
Liebesbuchautorin Sandra Haussmann / die Cherries "Emma"

Ich habe dieses Buch wirklich verschlungen, denn es könnte die Geschichte einer Freundin sein und irgendwie finden wir uns Alle etwas darin wieder. Es hat mich bewegt zurückgelassen, wie sie ihr Problem angeht.


Mich hat auch gefreut, dass die anderen Charaktere der Cherries, Lucy, Linda und Evelyn wieder darin vorkamen und ich freue mich schon auf den vierten Teil.


Ich kann es euch absolut empfehlen.

5 Sterne Amazon-Leserin

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Leseprobe

Die Cherries - EMMA

 

Prolog

Unentschlossen stand Emma vor dem Spiegel, hielt sich eine langärmelige dunkelblaue Bluse, die mit silbernen Pailletten bestickt war, vor den Körper und betrachtete sich. Die würde ihr doch ganz gut stehen, überlegte sie. Und darunter eine bequeme schwarze Leggings. Die Bluse würde ihre „paar Rundungen“, wie sie ihre Figurprobleme an guten Tagen selbst nannte, verdecken und fühlte sich auf der Haut weich und warm an. Oder vielleicht doch eher etwas Enganliegendes? Sie überlegte hin und her, kramte einen bunten Strickpulli aus einem Kleiderberg auf dem Ehebett, betrachtete ihn, rümpfte die Nase und warf ihn wieder zurück auf den Haufen.
Sie war es gewohnt, in ihrer Freizeit leger gekleidet zu sein und machte sich normalerweise nur wenig Gedanken darüber, wie sie aussah. Umso schwerer fiel es ihr jetzt, das Richtige auszuwählen. Denn heute wollte sie hübsch sein, heute wollte sie etwas aus sich machen, schließlich feierte man ja nicht jeden Tag seinen zwanzigjährigen Studienabschluss.
Zwanzig Jahre! Sie ließ sich diese Zahl noch einmal durch den Kopf gehen. Das war unendlich lange her. Ein halbes Leben ...
„Mama?“ Ihre kleine Tochter Theresa kam ins Schlafzimmer gestürmt und warf sich jauchzend auf den Kleiderberg. Hinter ihr betrat Emmas Mutter den Raum. „Mäuschen, ich bin mir ganz sicher, dass deine Mutter das erlaubt.“
„Was soll ich erlauben?“, fragte Emma.
„Dass ich mit der Oma am Wochenende ins Kino gehe“, plapperte die Kleine munter drauflos.
„Was wollt ihr euch denn anschauen?“
„Winnie Puuh und sein Freund Tigger auf Abenteuer-Reisen. Weißt du, Mama, da treffen Winnie Puuh und seine Freunde auf ganz komische Gestalten und es wird auch unheimlich!“ Sie machte ein Gesicht, das wohl gruselig sein sollte.
Emma lachte. „Ach Theresa, du mit deinem Winnie Puuh!“
„Aber der ist doch soooo süß! Bitteee, Mama!“
„Wenn Oma will, warum denn nicht“, entschied Emma. Sie hatte jetzt weder Zeit noch Lust, mit ihrer Tochter über deren derzeitige Lieblingscomicfigur zu diskutieren, weshalb sie dem Kinobesuch sofort zugestimmt hatte. Ihre Tochter bekam ohnehin, was sie wollte.
„Juhu!“, jauchzte Theresa und raste wieder davon.
Emmas Mutter sah ihrer Enkelin lächelnd hinterher. Dann blickte sie sich verwundert um. „Hier sieht es ja aus, als wäre ein Tornado durchs Zimmer gefegt. Hast du denn überhaupt noch ein einziges Kleidungsstück im Schrank?“ Neugierig öffnete sie die Schranktüre ein Stück weit und lugte hinein – ins Leere. Dann setzte sie sich auf die Bettkante und betrachtete ihre Tochter. „Du hast dich immer noch nicht entschieden, was du heute Abend anziehst?“
„Vielleicht das hier?“ Emma hielt erneut die blaue Bluse hoch und sah in den Spiegel. „Ja, ich glaube, das wird es.“
„Sieht doch hübsch aus, Liebes, und passt gut zu deinen wunderschönen himmelblauen Augen!“

In diesem Moment steckte ein vierzehnjähriger Junge seinen Wuschelkopf ins Zimmer. „Ach, hier steckt ihr! Oma, ich soll dir einen schönen Gruß aus der Küche überbringen: Der Wassertopf auf dem Herd fragt nach dir. Er hat schon eine riesige Pfütze ...“
 

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